30/09/2024: In der letzten Woche gab es signifikante Entwicklungen auf dem Agrarmarkt. Weizenpreise steigen aufgrund von Problemen bei der Aussaat in Russland, während Maispreise von der Dürre in Brasilien beeinflusst werden. Die Rapsverarbeitung in der EU hat zugenommen, da die Ernte früher
begann. Aufgrund der Dürre in Brasilien sind logistische Probleme beim Transport von Getreide auf den nördlichen Flüssen entstanden. Zudem sind die Weizenexporte der Ukraine um 19 % gesunken, was die weltweite Versorgung weiter belastet.
Die Weizenpreise sind in den letzten Tagen gestiegen, hauptsächlich aufgrund von Problemen bei der Aussaat in Russland. Anhaltende Dürreperioden in wichtigen Anbaugebieten behindern die Vorbereitung für die kommende Ernte 2025. Aufgrund der schwierigen Bodenbedingungen und des fehlenden Regens besteht das Risiko, dass die nächste Ernte deutlich geringer ausfallen könnte. Diese Aussicht sorgt bereits jetzt für Unsicherheiten auf den globalen Märkten und treibt die Preise nach oben. Gleichzeitig belasten die um 19 % gesunkenen ukrainischen Exporte die Märkte weiter, da der Krieg in der Ukraine weiterhin die Logistik und den Transport von Getreide beeinträchtigt. Besonders für europäische Länder, die auf Weizenimporte aus diesen Regionen angewiesen sind, könnte dies langfristig zu Versorgungsengpässen führen.
Die Rapsverarbeitung in der EU stieg im August deutlich an, da die Ernte in diesem Jahr früher begann. Während die Erntemenge nicht außergewöhnlich höher war, sorgte der frühere Erntebeginn dafür, dass die Verarbeitungsbetriebe schneller auf große Mengen an Rapssaat zugreifen konnten. Dies führte zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Rapsöl, was die Preise stabil hielt. Für deutsche Landwirte bietet dies eine gesicherte Nachfrage nach Rapssaat, was zu stabilen Preisen auf dem heimischen Markt führt. Die Produktionssteigerung bei Rapsöl wirkt auch gegen Preisanstiege im Biodieselmarkt, der durch die Nachfrage nach nachhaltigen Kraftstoffen geprägt ist. Für die nahe Zukunft könnte diese Entwicklung weiterhin stabile Bedingungen auf dem Rapssaatmarkt gewährleisten.
Brasilien, einer der weltweit führenden Maisproduzenten und -exporteure, leidet derzeit unter einer extremen Dürre, die erhebliche Auswirkungen auf die Maisernte hat. Die Ernteprognosen für das Jahr wurden aufgrund der anhaltenden Trockenheit in den wichtigsten Anbaugebieten deutlich nach unten korrigiert. Diese Situation hat bereits zu einem spürbaren Anstieg der Maispreise auf den internationalen Märkten geführt. In den USA halten viele Landwirte ihre Maisbestände zurück, in der Hoffnung auf weiter steigende Preise, da die weltweite Versorgung durch die brasilianischen Ausfälle eingeschränkt ist. Dies könnte auch deutsche Landwirte betreffen, insbesondere in der Viehwirtschaft, wo höhere Futterkosten die Produktionskosten in die Höhe treiben könnten.
Neben Mais ist auch die Zuckerproduktion in Brasilien schwer von Naturkatastrophen betroffen. Verheerende Waldbrände, die durch die Trockenheit im Bundesstaat São Paulo ausgelöst wurden, haben große Teile der Zuckerrohrernte vernichtet. Brasilien ist der größte Zuckerproduzent der Welt, und die anhaltenden Brände beeinträchtigen nicht nur die diesjährige Ernte, sondern könnten auch die Produktion in den kommenden Jahren beeinflussen, da viele Plantagen langfristig beschädigt sind. Dies führt zu Preisanstiegen auf dem globalen Zuckermarkt, was für Landwirte in Deutschland, die Zuckerrüben anbauen, eine interessante Entwicklung sein könnte. Höhere Zuckerpreise könnten eine stärkere Nachfrage nach regional produzierten Zuckerrüben erzeugen, was positive Auswirkungen auf die heimischen Produzenten hätte.
Die anhaltende Dürre in Brasilien hat nicht nur die Ernteergebnisse beeinträchtigt, sondern führt auch zu logistischen Problemen. Die Wasserstände in den nördlichen Flüssen des Landes sind aufgrund der extremen Trockenheit stark gesunken. Diese Flüsse sind essenziell für den Transport von Agrarprodukten wie Mais und Sojabohnen aus dem Landesinneren zu den Exporthäfen. Viele Frachtschiffe können aufgrund der niedrigen Wasserstände nicht voll beladen werden oder bleiben ganz im Hafen. Dies führt zu Verzögerungen und einer Verringerung des Exports, was den globalen Markt für Mais und Sojabohnen weiter unter Druck setzt. Insbesondere Länder, die stark auf brasilianische Exporte angewiesen sind, müssen sich auf steigende Preise und eine eingeschränkte Verfügbarkeit einstellen. Für deutsche Landwirte, die auf stabile Futtermittelpreise angewiesen sind, könnte dies langfristig eine Herausforderung darstellen.
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