25/10/2024: Die Ernte 2024 in Deutschland stand unter dem Einfluss schwieriger Wetterbedingungen. Während Getreidearten wie Winterweizen und Obst Einbußen hinnehmen mussten, erzielten Körnermais und Kartoffeln erfreuliche Ergebnisse. Auch die Sommerungen und Silomais lieferten gute Erträge.
Die landwirtschaftliche Produktion bleibt auf Grund der Witterung aber herausfordernd.
Die diesjährige Ernte in Deutschland wurde durch extreme Wetterbedingungen beeinflusst, die sich stark auf die verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen auswirkten. Während einige Erträge deutlich sanken, gab es bei bestimmten Anbauflächen positive Ergebnisse. Die Ernte 2024 spiegelt somit die Herausforderungen und Chancen für die Landwirtschaft wider.
Die wichtigste Getreidekultur Deutschlands, der Winterweizen, verzeichnete 2024 eine Erntemenge von 18 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 14,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Grund dafür waren vor allem die feuchte Aussaat im Herbst 2023 und ein regnerischer Sommer, der Pilzkrankheiten förderte. Besonders in Nordrhein-Westfalen sanken die Erträge um 13,2 %, während Mecklenburg-Vorpommern ein leichtes Plus von 5,5 % verzeichnete.
Im Gegensatz zum Winterweizen lieferten die Sommerungen, wie Sommerweizen, Sommergerste und Hafer, in diesem Jahr gute Erträge. Die Anbauflächen dieser Getreidearten wurden in vielen Regionen stark ausgeweitet, um die Ausfälle beim Wintergetreide zu kompensieren. Der Sommerweizen verzeichnete eine Erntemenge von 473.600 Tonnen, fast viermal so viel wie im Vorjahr. Auch die Hektarerträge von Sommergerste und Hafer lagen deutlich über den Vorjahreswerten.
Körnermais konnte 2024 mit einer Erntemenge von knapp 5 Millionen Tonnen das beste Ergebnis seit fünf Jahren erzielen, was einem Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die ausreichenden Niederschläge in vielen Regionen, besonders in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, förderten das Pflanzenwachstum. Lediglich im Osten Deutschlands kam es durch eine Trockenphase zu leichten Einbußen.
Silomais, inklusive Lieschkolbenschrot, verzeichnete 2024 ebenfalls eine positive Entwicklung. Die Anbaufläche stieg leicht auf 2,06 Millionen Hektar (2023: 2,00 Millionen Hektar; 2022: 2,03 Millionen Hektar). Die Hektarerträge liegen dieses Jahr bei 433,8 Dezitonnen, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresertrag von 421,3 Dezitonnen bedeutet. Diese Zuwächse sind vor allem auf die günstigen Niederschlagsmengen in vielen Regionen zurückzuführen, die das Pflanzenwachstum förderten.
Die Winterrapsernte fiel mit 3,6 Millionen Tonnen etwas geringer aus als im Vorjahr, jedoch blieben die Erträge im Rahmen des mehrjährigen Durchschnitts. Auch hier führten die stark wechselnden Wetterbedingungen regional zu schwankenden Ergebnissen. Trotz allem bleibt Raps eine bedeutende Kultur für die deutsche Landwirtschaft.
Der Kartoffelanbau verzeichnete 2024 eine Rekordernte von 12,7 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der verzögerten Pflanzungen im Frühjahr konnten günstige Wachstumsbedingungen die Ernte positiv beeinflussen. Besonders in Niedersachsen, dem wichtigsten Kartoffelanbaugebiet, wurde die Anbaufläche stark ausgeweitet.
Die Obstbauern erlitten 2024 erhebliche Verluste, vor allem durch Spätfröste im April. Die Apfelernte wird mit rund 734.000 Tonnen um 26,3 % geringer erwartet als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auch andere Obstsorten wie Kirschen und Pflaumen litten unter den Frosteinbrüchen.
Positiv verlief die Hopfenernte 2024, mit rund 49.000 Tonnen ist Deutschland wieder der weltweit größte Hopfenerzeuger. Die günstigen Wetterbedingungen führten zu einem leicht überdurchschnittlichen Ertrag, vor allem in Bayern, was die Hopfenproduktion im internationalen Vergleich stärkt.
Auch der Weinbau musste deutliche Verluste hinnehmen. Spätfröste und die feuchten Sommermonate führten in vielen Anbaugebieten zu Ertragseinbußen, insbesondere bei Neuanlagen. Die Prognosen für die Weinernte sind unterdurchschnittlich und werden die Weinwirtschaft weiter fordern.
Die Ernte 2024 zeigte, dass die Wetterbedingungen in Deutschland einen großen Einfluss auf die landwirtschaftliche Produktion haben. Während einige Kulturen wie Winterweizen und Obst starke Verluste hinnehmen mussten, konnten Sommerungen, Körnermais und Kartoffeln gute Erträge erzielen. Auch Silomais schnitt mit einer leichten Steigerung bei Anbaufläche und Hektarerträgen gut ab. Insgesamt bleibt die Anpassungsfähigkeit der Landwirte entscheidend für den langfristigen Erfolg.
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